Nach jedem Essen das Zähneputzen nicht vergessen!



Es wird grundsätzlich zum richtigen Zähneputzen - bei Patienten mit gesundem Zahnfleisch - eine mittelharte Zahnbürste mit kurzem Bürstenkopf (dreireihige Bürsten) verwendet. Bei Vorliegen einer Parodontose mit Blutungsneigung, also des bereits entzündeten Zahnfleisches, sollte jedoch eine weiche Zahnbürste verwendet werden. Das Zähneputzen sollte nach jeder Mahlzeit für mindestens 3 Minuten erfolgen. Abends vor dem Schlafengehen sollte jedoch besonders gründlich geputzt werden, da die Nacht die längste Phase ist, in der nicht die Zähne geputzt werden können. Bis zum nächsten Morgen kann sich bei nicht ordnungsgemäßer Zahnreinigung die frisch ausgebildete weiche Plaque durch den Speichel zu harter Plaque, also Zahnstein, umwandeln. Der Zahnstein kann jedoch nur noch durch den Zahnarzt beseitigt werden und nicht mehr durch eine Zahnbürste. Ebenso kann durch bestimmte Bakterien, der sog. „Streptokokkus Mutans“, die sich von der Plaque ernähren, Säure als Abfallprodukt produziert werden. Diese Säure greift den Zahnschmelz an und führt zu der gefürchteten Karies, d. h. es entstehen „Löcher“ im Zahnschmelz oder als Vorstadium der Karies "weiß" gefärbte „hässliche Entkalkungen“ auf den Zahnoberflächen, die nie wieder von alleine weggehen!

1. Schritt: Putzen der Zahninnenflächen


Es sollte vorzugsweise immer mit der Reinigung der Zahninnenflächen begonnen werden, da diese sich aufgrund des erschwerten Zuganges am schwierigsten putzen lassen. Zu Beginn des Zähneputzens ist der Patient noch am meisten motiviert! Die Innenflächen werden in sanften kreisenden und „rüttelnden„ Bewegungen von „Rot“ nach „Weiß“, also vom Zahnfleisch (Gingiva) zum Zahn (Zahnschmelz) geputzt. Auf jeder zu putzenden Stelle „verweilt“ die Zahnbürste für etwa 2-3 kreisende Bewegungen. In der Front wird die Zahnbürste statt horizontal vertikal gehalten, damit auf der Zungenseite die Flächen der Frontzähne besser erreicht werden.

2. Schritt: Putzen der Zahnaußenflächen

Es werden nun die leichter zugänglichen Außenflächen der Zähne geputzt und zwar in der gleichen Weise wie die Innenflächen


3. Schritt: Putzen der Kauflächen


Es werden nun die Kauflächen durch horizontales Auflegen der Zahnbürste auf die Zahnreihen und dann durch hin und her bewegen der Zahnbürste gereinigt

4. Schritt: Verwendung von Zahnseide oder Zahn-zwischenraumbürste

Nach dem Zähneputzen, dass mindestens nach jeder Mahlzeit durchgeführt werden sollte, sollte zusätzlich noch die Zahnseide bei engen Zahnkontakten oder die Zahnzwischenraumbürste bei lückig stehenden Zähnen angewendet werden. Besonders der Raum zwischen den Zähnen, der sog. Interdentalraum, ist durch Karies, weiche und harte Plaque und daraus entstehende Parodontose gefährdet. Parodontose führt zum irreversiblen Knochenabbau im Zahnhalteapparat und damit zur Zahnlockerung, Zahnwanderung (Wanderungsparodontose!) im Extremfall sogar Zahnausfall.


Zähneputzen mit einer festsitzenden Multiband-apparatur


Die Zahnflächen werden hier in der gleichen Schrittfolge, wie oben aufgeführt, geputzt.

Das Zähneputzen ist jedoch aufgrund der vielen „Nischen“, die durch die Brackets und Bögen mit der festsitzenden Multibandapparatur entstehen, sehr viel mühseliger und damit auch zeitaufwändiger (bis zu 10 Minuten nach jeder Mahlzeit!!)

Es wird mit mehreren Zahnbürsten nacheinander geputzt:
1. mit einer normalen dreireihigen (Ortho-)Zahnbürste - wie oben beschrieben – in der üblichen Schrittfolge die gesamten Zahnoberflächen, dann
2. mit einer zweireihigen Zahnbürste (Sulcusbürste), die viel besser in den Zahnhalsbereich zwischen Bracket und Zahnfleisch passt. Es wird hier von „Rot“ nach „Weiß“ der besonders gegen Karies und Parodontose gefährdete Zahnhalsbereich unterhalb des Brackets geputzt.
3. Zum Schluss wird noch eine Zahnzwischen-raumbürste verwendet, damit auch der schwer zugängliche Bereich zwischen Bracket, Bogen und Zahn gründlich geputzt werden kann.

1- bis 2-mal wöchentlich sollte zusätzlich für den Interdentalraum die Zahnseide verwendet werden. Geeignet ist bei einer festsitzenden Multibandapparatur nur die SUPERFLOSS Zahnseide, die speziell für Brückenglieder bei festsitzendem Zahnersatz und in der Kieferorthopädie bei festsitzenden Multibandapparaturen geeignet ist. Diese Superfloss Zahnseide ist an den beiden Enden mit Kunststoff verstärkt, damit sie ohne abzuknicken unter den Bogen durchgefädelt werden kann und damit durch den Interdentalraum (Zahnzwischenraum) auf die andere Seite des Zahnes geführt werden kann. Auf diese Weise „lösen sich“ gegebenenfalls festgesetzte Speisereste im Interdentalraum.

Zusätzlich empfiehlt sich einmal pro Woche die Anwendung von elmex® gelée oder einem anderen Aminfluorid-Gel:


elmex® gelée härtet die Zähne intensiv, schützt sie vor Säureangriffen und remineralisiert bereits entkalkte Schmelzpartien. Überempfindliche Zähne werden desensibilisiert. Das Aminfluorid-Gelée (elmex® gelée 25 g) wird einmal wöchentlich wie eine Zahnpasta eingebürstet und ist nur in der Apotheke erhältlich.